22 Februar 2006

MANY & THE TEDDYSHAKERS

Ort: Wodan Halle Freiburg
Musik: Rock n' Roll and 60s


Many, das heisst 25 Jahre Rock n' Roll Show - da darf man auch mal nen Spass machen:" It's only Rock n' Roll but I hate it!". Da Jay Jay und ich samt Kameras ja fast 4 Meter gross sind, gab es anfangs ein bisschen Ärger, weil man ja immer irgenwem im Weg steht. Aber der Groll über die Pluster-Spiesser, war schnell wieder verflogen, als die Show dann richtig losging: Rock, Gitarren Soli vom Feinsten, Handstand vom Keyboarder auf der Bühne während einer Keyboardeinlage von ELP - Emerson, Lake & Palmer, dann gab es Intro Medleys, ein Beatles Medley und schon der Style der Jungs und die Lässigkeit mit der sie auftreten, bringt das Publikum sichtlich und hörbar mehr als nur in Stimmung.

Many bringt routiniert, aber immer mit einem ihm ganz eigenem Charme und seiner charakterisrischen Stimme, seine Titel. Nie hat man dabei den Eindruck, dass er versucht irgendwas zu kopieren. Er ist einfach nur ER. Wenn Many mal gerade nicht singt hängt seine Jacke an der Wand und er raucht stilvoll seine Zigarette.


Dann sind seine Jungs dran, was der Show keinen Abbruch tut, sondern eine geniale Mischung bringt, denn hier und da kommen mal ein paar 60s Sounds rüber.
Das Publikum war auf jedenfall begeistert und hatte gute Laune, ob nun mitgeschleifter Reggae Fan, ältere Schwester oder einfach nur die beste Freundin. Auch auf die Leute, die normalerweise nichts mit Rock n' Roll zu tun haben war der Funke übergesprungen. Alles Live - das Motto der Wodan Halle sagt es schon: Eine abgenudelte Platte ist das Klischee unserer Gesellschaft, aber handgemachte Musik live, das ist einfach nur geil - It's only Rock n' Roll but I like it.


Nach dieser gelungenen bunten Mischung, haben wir dann noch, quasi backstage, ein paar Fotos mit den Jungs gemacht und haben dann den Ausklang des Abends würdig in netter Begleitung in der Colombi Bar begangen.

14 Februar 2006

Walk The Line


Der Film über das Leben, die Musik und die Liebe von Johnny Cash.
Ich will gar nicht viel dazu schreiben, guckt Euch den Film selber an.
Nie waren 136 Minuten so kurz.
Im Flug geht es vorbei an Elvis, Jerry Lee Lewis, den Sun Studios, Baumwollfeldern, June Carter, Liebe, Drama und natürlich Rock n' Roll und (Alternative) Country.

Waldkircher Hof

Am nächten Tag war Hunger angesagt - nach der Zeche und dem Krimsekt in der KGB Bar nach dem Blue Babies Konzert mussten Elektrolyte her - dringend. Also auf ins Auto und ab zum:

Zwischen Suppe, Salat und Bürgerteller hab ich dann noch mit einer Rentnerband "fly me to the moon" angestimmt.

Zum Hauptgang hat dann eine echt urige Combo aufgespielt: Kontrabass und Akkordeon spielen Badische Mundart, Hans Albers und Seemannlieder. Gibt es Besseres für einen Frühschoppen als Hits aus den 30ern?

Der aufmerksame Leser merkt hoffentlich, nein hier geht es wirklich nicht um Mainstream.

Als Tagesabschluss ging es dann noch zu einem Schneespaziergang auf den Schauinsland.

Blue Babies

Samstag war es wieder Zeit - Zeit für handgemachte Musik.
Ort: Roots- Freiburg
Gruppe: Blue Babies - Skabilly vom Feinsten
Info: http://www.bluebabies.de/



Die "Süßen", die durch ihren Tourerfolg 97 auf dem ZMF sogar zur Tourband 98 gekürt wurden und so im Rahmen der 70 Konzerte im gleichen Jahr sogar auf Bands wie „Tower of Power“ trafen - tja was gibt es da noch mehr über sie zu sagen?
Nichts wie hin, solltet Ihr den Namen lesen - genauere Begründung?
OK hier geht’s nicht nur um passionierte Musiker, nein man merkt auch bei jedem einzelnen Musiker einen breit gefächerten musikalischen Background gepaart mit “Jaaaa ich habe mein Instrument voll drauf”.
Wenn man hört, was das für ne heiße Kanne geblasen wird - hey das ist mehr als only Rock n’ Roll, geile Swing und Jazz-Vibrations fließen da gerade mal mit ein.
Alleine schon die Zusammensetzung: Kontrabass, Gitarre, Saxofon, Akkordeon und Schlagzeug - ist eine echt explosive Mischung.
Und jedes der aufgezählten Instrumente steht mal im Vordergrund, also alles andere als Begleitinstrumente, auch der Gesang ist teils mehrstimmig.
Bei einem Stück, wie “Wild Saxophone” da geht die Gitarre ab, da gibt’s “Scatting”, der Bass treibt und jeder stimmt ein: “ Rock Rock Rock - Roll Roll Roll”.
Aber auch Stücke, wie “Ghostrider” von Jonny Cash bekommen einen völlig neuen Charme.
Mir hat der Abend echt großartig gefallen, einziger Wermutstropfen, bitte noch mehr Stücke, die Euren besonderen Charakter und die Vielseitigkeit unterstreichen, überhaupt, mehr und länger, allright?!

10 Februar 2006

Kentucky Boys, Kamera + Fahrer weg und 2 x Polzei

So als Kontrastprogramm zum Vorabend, ging es dann, nach dem ich Jay Jay und Mike nach dem Swing-Konzert in Freiburg kennengelernt hatte, am nächsten Tag auf deren Einladung hin nach Heidelberg.
Ziel: Schwimmbadclub
Musik: Straighter Rockabilly mit den "Kentucky Boys"

Offenburg 13.00 Uhr ich steige ins Auto, es ist saukalt, das Gel sitzt.
Wir haben noch zwei Mitfahrer dabei, sind also zu fünft im Auto. Ein Mitfarer ist Jazz Gitarist, also direkt mal fragen, was in Freiburg so geht in der Jazz Szene und Nummern austauschen. Ein Lied der Kassierer ist Soundtrack für unsere Tour.
Kurz nach drei Ankunft in Heidelberg, es ist immer noch kalt, mein Deo hat längst versagt, Zimmer im Ibis beziehen und dann ab ins Taxi zu einer Kneipe, die es dann wohl doch nicht mehr gab - nach einer halben Stunde vergeblicher Taxifahrt in Heidelberg Suburbia sind wir dann, wie auch sonst in der Altstadt gelandet.
Einmal Fuzi hoch und runter, dann Essen fassen und vorglühen, natürlich erst nach dem obligatorischen Photoshooting vom Schloss usw.
Nachdem wir dann die dritte Wirtschaft hinter uns hatten, ab zum Schwimmbadclub.
Erstmal Gedrängel am Eingang, man durfte rein, aber nur bis zur Kasse.
Dann endlich gings los, ab zur Theke - an der Leinwand war Brian Setzer live zu sehen. Nach drei Bier ging dann endlich das Konzert los.




Eine kurze Info zur Band gibts hier http://www.kentuckyboys.de/Bandinfo.html#German

Besonders gut hat mir das Cover von The Clash gefallen, should I stay or should I go.
Aber was wirklich Klasse an den Jungs ist, die machen wirklich ehrliche und direkte Musik ohne Spirenzchen und Starallüren und vor allem haben sie ein grosses Repetoire und vebreiten einfach nur gute Laune.

Jetzt aber noch zum Ende des Abends, unser Fahrer, das Küken unter uns hatte inzwischen für sich eine nettere Begleitung organisiert, was wohl gar nicht so einfach war, weil das ein paar anderen Jungs nicht gepasst hat, die wurden dann kurzerhand vom Türsteher rausbegleitet, dann wurde noch die Jacke der Begeleiterin gestohlen, wurde aber dann noch am rausgehen gehindert, wofür sich dann auch die Polizei interessierte.
Jay Jay und ich sind darauf hin, um auch nicht weiter zu stören zum Nachtwerk gefahren, um dann drinnen zu merken, dass die Kamera von Jay Jay weg war, eine Voigtländer Vitomatic I aus den 50ern. Da wir beide schon ein bisschen was getankt hatten, ist auch nicht ganz klar ob sie:
a) noch im Schwimmbadclub
b) noch im Taxi
c) einfach nur gestohlen war
..............also überall rumtelefonieren und noch mal mit dem Taxi zurück zum Club, aber nichts zu machen, weg!
Am Ende ist dann jeder bedient auf sein Zimmer, naja hätten wir gewußt, dass Mike woanders pennt, hätte ein Zimmer gereicht.
Am nächsten Tag hiess es dann Warten auf Godot, denn unser Fahrer war über 80km von uns entfernt in der Nähe von Heilbronn gelandet.
Dazu kam ja noch, dass Jay Jays Familienerbstück, die Kamera, gestohlen worden war. Die Stimmung bei ihm dementsprechend schlecht.
Nach dem Frühstück sind wir dann noch in die Altstadt und als Mike dann endlich da war, noch mal zur Polizei wegen der Kamera. Auf der Suche nach der Wache, wurde uns dann noch der Weg von einem Trappatoni Verschnitt erklärt, die Jungs konnten sich das Lachen kaum verkneifen und ich war der Depp, der sich das 10 Minuten anhören musste:" Un dane du gehe rechtse aberrrr nichte uuuum auto neeeeein, schranke, was sich erlauben in ecke, stehe weisse wagge, und jetzette gerade gerade imerrrrr weiterrrr, und dane ruuuuum, ruuuum"
Naja danach warn wir noch dümmer als vorher, habens aber noch gefunden.
Dann Heimfahrt, alle todmüde.

09 Februar 2006

Swing Legenden - Max Greger, Paul Kuhn, Hugo Strasser

Hier nun das versprochene Konzertreview vom 27.01.06.
Ort:Konzerthaus Freiburg
Eigentlich gibt es gar nicht soviel dazu zu sagen: Standing Ovations, mehrere Zugaben und ein gut gelauntes Publikum.
Wie schaffen das die Show-Opas, die inzwischen fast schon alle über 80 Jahre alt sind?
Natürlich gibt ihnen die SWR Big Band mit 17 hochkarätigen Musikern den richtigen Drive für diesen Abend, doch sind es eher die leisen Töne, die die Besonderheit dieser Musiker unterstreichen.
Wenn Paul Kuhn sein Medley von den Kicks mit der Tramp-Lady im Sommerwind intoniert, eine virtuoser Sänger ist er nie gewesen, aber dann weht diese laue Briese von Lässigkeit durch den Raum und jeder merkt schnell, das ist er, das ist sein Leben und auch der morbide Charme von 4711, der mir von meiner Sitznachbarin entgegenweht, wandelt sich durch die Musik zum "perfume from spain" und für kurze Zeit fühlt man sich zurückversetzt in die 50er Jahre, wo die Jungs noch in schummrigen Jazz Kellern gespielt haben, für Whiskey und Lucky Strikes, sich dem Jazz verschrieben haben, obwohl die GIs nach Wagner und Lili Marlen geschriehen haben.
Um noch ein bisschen "Paulchen" Luft zu schnuppern bin ich dann mit ein paar Interessanten Leuten noch in die Dorinth Bar. Es wurde noch ein Photo von Paul Kuhn mit einem Bekannten von mir geschossen mit einer Vitomatic I aus den 50ern, mit Bulb Blitz, die im nächsten Bericht eine wichtige Rolle spielt.
Weil das Dorinth ziemlich tranig mit der Getränkeauslieferung war ging die Reise dann weiter zum Grossen Meyerhof (siehe Redhouse Hot Six) und dann zum Endabsacker in der Colombi Bar am stilvollen Kamin auf der Ledercouch die ganze Bagage in Anzug und Fliege.
Was ich noch zu sagen hätte, dauert.............

Mein teuerster Auftritt

Ich hatte ja mal durch Zufall, nach dem Swing Abend mit Paul Kuhn (Konzertreview kommt noch) den Saxophonisten/Klarinettisten von Redhouse Hot Six kurz im Großen Meyerhof (Freiburg) kennengelernt http://www.redhousehotsix.de/.

Netterweise meinte er auf die Frage nach "mal selber singen" ich sollte doch am 8. Feb mal vorbeikommen. Gesagt getan. Auf dem Hinweg hat es schon die ganze Zeit geschüttet, also möglichst nahe ran mit dem Auto. Das Geld fürs Parkhaus wollte ich mir sparen - also rein damit in eine einsame entlegene Gasse.
Das Konzert im Großen Meyerhof war wirklich Klasse, Musik von Louis Armstrong, King Oliver und natürlich Duke Ellington.
Im dritten Set war es dann soweit, Chris Baker (alias myself) auf die Bühne, "georgia on my mind" mit Hot-Jazz-Einflüssen. Zwischenapplaus für Soli-Einlagen und ja "Freude" auch für Gesang.
Danach noch schnell ein Bier aufs Haus, eine Zigarette, ein kurzes Gespräch mit den Musikern und ab zum Auto.
BANG 30 EUR KNOLLE um 22.03 Uhr. Ok nächstes mal Parkhaus, Freiburg ich habe verstanden.

Für alle die auf Hot-Jazz stehen: Jeder 1. Mittwoch im Monat im Großen Meyerhof in Freiburg 20.00 Uhr nähe Augustinerplatz (Im März ist es der 2. Mittwoch)